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Studie bestätigt die Gefährlichkeit einer strengen Erziehung

von Newsredaktion Familie

Trauriges_Kind

Kinder reagieren in ihrer Entwicklung höchst sensibel auf eine strenge Erziehung. Wenn Eltern ihren Nachwuchs regelmäßig anschreien besteht die Gefahr, dass deren Entwicklung darunter leidet. Verantwortlich dafür sind Gehirnregionen, die Gefühle verarbeiten. Diese können bei betroffenen Kindern sogar schrumpfen.

Die Erziehung der Kleinsten kann anstrengend sein. Manchmal verlieren Eltern die Nerven und beginnen zu schreien. Doch das sollten sie sich zukünftig dreimal überlegen. Schließlich haben Wissenschaftler nun herausgefunden, dass sich eine übermäßig strenge Erziehung negativ auf die Entwicklung von Kindern auswirken kann.

Emotionale und soziale Schäden

Sabrina Suffren von der Universität Montreal untersuchte mit ihren Kollegen die Auswirkungen von Erziehungsmethoden auf die Gehirnveränderungen von Kindern. Die Ergebnisse lassen aufhorchen. Die Hauptautorin kommt zu dem Schluss, dass die häufige Anwendung von strengen Maßnahmen der Entwicklung der Kleinsten nicht förderlich ist. Sie können dadurch nicht nur emotional, sondern auch sozial geschädigt werden.

Basis war die Entwicklung von der Geburt bis zum Alter von 16 Jahren

Diese Studie der Wissenschaftlerin ist nach eigenen Angaben eine Premiere. Die Forscher verfolgten dazu die Entwicklung von rund 100 Kindern, beginnend von ihrer Geburt bis ins Teenageralter. Ihre Ergebnisse veröffentlichte Suffren in der Fachzeitschrift „Development and Psychology“.

Um die Auswirkungen der Erziehung einschätzen zu können, erhoben die Wissenschaftler im Kindesalter von zwei bis neun Jahren jährlich den Erziehungsstil und die Gefühls-, bzw. Angstzustände der Kinder. Ab einem Alter von zwölf Jahren bis zum Alter von 16 Jahren scannten sie die Gehirne der Teilnehmer mittels eines MRT. Die Ergebnisse der Scans waren erstaunlich.

Kleinere Gehirnregionen als Gleichaltrige

Es zeigte sich, dass jene Kinder, die streng erzogen worden waren, kleinere Gehirnregionen aufwiesen, als Gleichaltrige. Die betroffenen Regionen im Gehirn sind wesentlich für die Regulierung von Gefühlen und für das Auftreten von Depressionen und Angstzuständen. Diese körperlichen Auswirkungen kannte die Wissenschaft bisher nur von Misshandlungen. Doch nun zeigte sich, dass auch strenge Erziehungsmaßnahmen zu Veränderungen im Gehirn der Kleinsten führt.

Die Forscher definierten die betroffenen Erziehungsmaßnahmen als ermahnen, schimpfen, schreien, Spieleverbote, Hausarrest, Ohrfeigen und schlagen. Die Studie bestätigt die Gefährlichkeit einer strengen Erziehung.  Jetzt sollen weitere Forschungen zeigen, wie sich die organischen Veränderungen im Gehirn auf die weitere Entwicklung der Jugendlichen auswirken.

Führt zu Depressionen und Angstzuständen

Die Studienleiterin Sabrina Suffren betonte bei der Präsentation ihrer Ergebnisse, dass Eltern erkennen müssten, welche Auswirkungen ein strenger Erziehungsstil auf die Entwicklung ihrer Kinder haben kann. Es scheint jedoch bereits jetzt klar zu sein, dass die körperlichen Veränderungen bei den Betroffenen später verstärkt zu Depressionen und Angstzuständen führen wird.

Für Eltern sind diese Ergebnisse ein deutlicher Hinweis darauf, dass sie in der Erziehung ihrer Kleinsten sorgsam agieren müssen. Es lohnt sich gelassen zu bleiben und Machtkämpfe zu vermeiden. Der Alltag ist eine große Herausforderung für Eltern. Dabei ist es nicht immer leicht Ruhe zu bewahren. Doch wenn Eltern in Konfliktsituationen wütend werden, tun sie ihrem Nachwuchs nichts Gutes. Vor allem kleine Kinder können noch nicht verstehen, in was für Situationen sie ihre Eltern bringen. Diese sollten daher darauf setzen ihre Kleinsten zu beruhigen und zu trösten.

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