Impfung beim Baby oder Kleinkind — das ist zu beachten

Wenn bei einem Baby oder Kleinkind ein Termin zur Impfung ansteht, dann ist es verständlich, dass Eltern sich Gedanken machen. Wie ist das Vorgehen beim Kinderarzt? Wie wird das Baby oder das Kleinkind beim Impfen reagieren? Welches Verhalten ist nach der Impfung empfehlenswert? In diesem Artikel sind die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Empfehlungen zum Impfen beim Baby

Grundsätzlich ist es der Kinderarzt, der bezüglich sinnvoller Impfungen für das Baby berät, doch woher hat dieser das Wissen? In Deutschland gibt es in diesem Zusammenhang die sogenannte „ständige Impfkommission (STIKO)“, ein unabhängiger Verbund aus Spezialisten, welcher die Impfempfehlungen herausgibt. Es sind zwölf verschiedene Erreger, die im Baby- und Kleinkindalter durch den gezielten und gut geplanten Einsatz der entsprechenden Impfstoffe, eingedämmt werden. Das klingt erstmal viel, doch der Nutzen ist klar: Nicht nur, dass Impfungen Baby und Kleinkind vor gefährlichen Infektionen schützen — sie verhindern im besten Fall die bevölkerungsweite Ausbreitung von Erkrankungen, gegen die es noch keine wirkungsvolle Therapie gibt.

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass alle von der STIKO empfohlenen Impfungen zu den Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen gehören. Unabhängig davon, ob Baby, Kleinkind oder erwachsene Person — die Behandlung muss der Patient also nicht selbst bezahlen. Des Weiteren sollten sich Eltern bewusst sein, dass vor dem Impfen grundsätzlich, aber gerade auch beim Baby, Anspruch auf ein aufklärendes Gespräch mit dem Kinder- oder Allgemeinarzt besteht. Hier sollen nicht nur einseitig Informationen vermittelt werden, sondern auch die Möglichkeit bestehen, offene Fragen zu stellen.

 

Impfung beim Baby – Stress für alle?

Ob Baby oder „schon“ ein Kleinkind: Steht ein Termin zur Impfung an, dann wissen Eltern schon vorher, dass der „Pieks“ durchaus schmerzhaft sein kann. Dementsprechend sind nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern ein wenig aufgeregt und angespannt, denn natürlich kann keiner sicher vorhersagen, wie der Nachwuchs beim Kinderarzt und auch danach auf das Impfen reagieren wird. Der Stress, der so auf ganz natürliche Art und Weise auftritt, überträgt sich möglicherweise auch auf das Kleinkind. Daher gibt es einige Empfehlungen für möglichst entspannte Umstände während der Impfung.

Nimmt das Baby einen Schnuller oder handelt es sich vielleicht sogar noch um ein Stillkind? Dann hat das Saugen während des Termins einen beruhigenden Effekt, den man gut nutzen kann. Auch ein Kleinkind profitiert beim Impfen davon, Körperkontakt zu spüren und nah an seiner Bezugsperson zu sein.

Die Eltern sollten daher das Kind entsprechend auf den Arm nehmen oder es auf den Schoß setzen, so dass es sich sicher und geborgen fühlt, wenn die Spritze mit dem Impfstoff kurz weh tut. Des Weiteren kann es hilfreich sein, dass die geplante Einstichstelle vor dem „Pieks“ der Impfung gekühlt wird. Auch sind Cremes sowie Pflaster erhältlich, die eine oberflächlich betäubende Wirkung aufweisen und so den Schmerz beim Baby oder Kleinkind gar nicht erst entstehen lassen.

Impfung beim Baby — deutlich weniger als gedacht

Zwölf Infektionskrankheiten, gegen die bereits im Kleinkindalter geimpft wird und dreizehn bis zum achtzehnten Lebensjahr — das ist eine ganze Menge. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass es sogenannte Kombinationsimpfstoffe gibt. Hierzu zählt einmal eine sechsfach-Impfung beim Baby, welche die folgenden Erreger abdeckt: Tetanus, Diphterie, Keuchhusten, Poliomyelitis, Haemophilus Influenzae B und Hepatitis B.

Zum anderen liegt den Kinderärzten die Möglichkeit vor, die Infektionskrankheiten Masern, Mumps, Röteln und Windpocken im Rahmen einer Impfung abzudecken. Für einen vollständigen Impfschutz sind hier zwar mehrere Impfungen als Baby und Kleinkind notwendig, doch durch die Kombination in einem Wirkstoff, wird deutlich weniger gepikst als vielleicht zunächst angenommen.

 

 

Die individuelle Impfentscheidung ist wichtig für alle

Zwar gibt es in Deutschland keine direkte Pflicht zum generellen Impfen beim Baby oder Kleinkind, dennoch entscheiden sich fast alle Eltern dafür. So ergeben Untersuchungen vor dem Schuleintritt, dass etwa 95 Prozent der Schulanfänger die grundlegenden Immunisierungen erhalten haben. Spätestens zum Schulbeginn ist es auch nötig, die Impfung gegen Masern — eine Infektionskrankheit mit teils schwerwiegenden Folgen — durchzuführen. Dies ist darin begründet, dass es zwar keine generelle Impfpflicht in Deutschland gibt, wohl aber das Masernschutzgesetz. Dieses besagt, dass nur solche Personen Zutritt zu Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen haben, die gegen Masern geimpft sind oder die Infektion bereits durchgemacht haben. Letzteres ist wiederum durch eine Blutuntersuchung nachzuweisen.

Impfungen sind schon beim Baby oder Kleinkind eine wirkungsvolle Maßnahme im Kampf gegen schwerwiegende Infektionen, die in der Lage sind, ganze Bevölkerungen zu bedrohen. Da ist es eventuell von großer Bedeutung, Folgendes zu wissen: Sind sich die Eltern uneinig, was die Entscheidung bezüglich des Impfens des Babys angeht? Dann bekommt vor Gericht derjenige Recht, der sich im Sinne der STIKO für die Impfung entscheidet Auch aus diesem Grund empfiehlt es sich dringend, ein ausführliches Beratungsgespräch in Anspruch zu nehmen, um alle Unsicherheiten und Zweifel zu klären.

 

Quellen: